Tradition

Schaftböller

Böllerschützen

Böllerschützen im SV Stolzenberg

Geschichte

Die Geschichte des Böllerschießens lässt sich bis in das 14. / 15. Jahrhundert zurückverfolgen, wenngleich belegte Chroniken rar sind (Erstnachweis 1377).[1] Das liegt auch daran, dass das Böllerschießen nicht als eigenständiger Brauch betrachtet werden kann, sondern sich mit vielerlei anderen Traditionen entwickelt hat. Die Idee, mit Schwarz­pulver Krach zu machen, dürfte so alt sein wie die Entdeckung des Schwarzpulvers selbst.[1]

Zwei ältere Hinweise auf frühes Böllerschießen: [2]

 

  • Einer Sage nach probten die Hornberger (Schwarzwald) so lange ihre Böllerschüsse für die Ankunft des Fürsten (wahrscheinlich Eberhard Ludwig 1677–1733), bis ihnen schon vor dem hohen Besuch das Pulver ausging, wodurch sich auch das Sprichwort „Das ging aus wie das Hornberger Schießen …“ abgeleitet haben könnte.

  • In einem Erlass vom 16. Juli 1696 wird das Böllern in der Markgrafschaft Ansbach explizit angeführt.


Des Weiteren gibt es insbesondere aus dem 18. Jahrhundert einige Überlieferungen, wo sich Schützengesellschaften Böllergeräte anfertigen ließen oder dass auf diversen Festivitäten geschossen wurde.

 

Bei dem Text handelt es sich um einen Auszug aus Wikipedia (Link zum Thema Böllerschießen).

 

[1] Historisches über das Böllerschießen. Gotteszeller Böllerschützen, 21. Dezember 2008, archiviert vom Original am 5. Juni 2011, abgerufen am 5. Januar 2009.

 

[2] Karl Heinz Kaiser, Böllerschützen "Burg Brattenstein", SG Fortuna Röttingen (Hrsg.): Anmerkungen zum Brauchtum des Böllerschießens. (Webdokument, abgerufen am 5. Januar 2009).

 

 

Gründung

 

Im Jahr 2012 entwickelte sich die Idee der Gründung einer Böllerabteilung innerhalb des Schützenvereins Stolzenberg e.V., nachdem die Tradition des „Böllerns“ bei anderen Vereinen deutschlandweit beobachtet und kennengelernt worden war.

 

 

Am 11. April 2012 wurde der Antrag zur Entscheidung über die Gründung einer Böllerabteilung bei dem Vereinsvorstand eingereicht. Die formelle Gründung erfolgte dann am 16. August 2012 durch Beschluss des Vorstandes. Gleichzeitig wurde Sven Hämel zum Referent „Böller“ ernannt.

 

In der weiteren Entwicklung wurde die Böllerabteilung am 16. Januar 2014 auf Antrag des Referenten durch den Vorstand erweitert und umfasst nun das „Böller- und Vorderladerschießen“.

 

Seit dem 5. Juni 2014 sind die Mitglieder der Böllerabteilung auch dem Arbeitskreis Nordbayerischer Böllerschützen e.V. (AKNB) als Verband der Böllerschützen angeschlossen.

 

Unser erstes offizielles Böllerschießen fand am 26. Februar 2013 statt. Seither erfolgen zunehmend Teilnahmen an regionalen Veranstaltungen und überregionalen Böllerschützentreffen sowie der Ausbau der aktiven Abteilung.

 

 

 

Mitglieder

 

Derzeit verfügt die Abteilung Böller- und Vorderladerschießen über 7 Mitglieder.

 

 

 

Wie werde ich Böllerschütze?

 

Zunächst einmal solltest Du 21 Jahre (Mindestalter) oder älter sein, Mitglied in unserem Schützenverein werden und unserer Böllerabteilung beitreten. Bei Interesse kannst Du uns und das Böllerschießen auch gerne kennenlernen, indem Du unser Trainingsböllern besuchst oder uns auf Böllerveranstaltungen begleitest.

 

Danach geht es folgendermaßen weiter:

 

  • Beantragung einer Unbedenklichkeitsbescheinigung bei der zuständigen Waffenbehörde Deines Landkreises (bei uns der Main-Kinzig-Kreis) gemäß § 34 der 1. SprengV. Diese setzt die körperliche und geistige Eignung des Antragstellers voraus.

  • Es wird eine Haftpflichtversicherung über mindestens 1.000.000,- Euro benötigt, welche auch das Risiko im Umgang mit Explosivstoffen abdeckt. Für unsere Veranstaltungen sind wir über unseren Verein und zusätzlich noch durch den AKNB über eine Gruppenversicherung abgesichert.

  • Erfolgreiche Teilnahme an einem Lehrgang zur Erlangung der Fachkunde im Umgang mit Schwarzpulver gemäß § 32 der 1. SprengV. Die angebotenen Kurse teilen sich meist auf in die Bereiche „Böller“, „Vorderlader“ und „Wiederladen“, sowie in Kombinationen daraus.

  • Mit dem erworbenen Zeugnis an einem staatlich anerkannten Lehrgang beantragst Du eine Erlaubnis nach § 27 des Sprengstoffgesetzes.

  • Einrichtung eines Sprengstofflagers mit entsprechendem Nachweis gegenüber der zuständigen Behörde.

 

Jetzt ist der schwierigste Teil des Weges beschritten und es geht mit den angenehmeren Dingen weiter:

 

  • Erwerb oder Eigenbau eines Böllergerätes mit gültigem Beschuss und Zubehör

  • Erwerb von Böllerpulver (Schwarzpulver mit sehr unterschiedlichen Korngrößen) und Zündmitteln

  • Anmeldung eines Termins oder Besuch eines Böllerschützentreffens

  • Teilnahme am Böllern

 

Es liest sich alles schlimmer, als es ist. Wir begleiten Dich auf Deinem Weg. Sprich uns einfach an.

 

 

Womit wird eigentlich geböllert oder welche Böllergeräte gibt es?

 

Bei einem Böller handelt es sich nicht um eine Waffe im Sinne des Waffengesetzes, sondern nur um ein Gerät zur Schallemission, da kein Geschoss durch den Lauf getrieben wird. Von daher müssen Böller auch nur alle 5 Jahre geprüft und der Beschuss verlängert werden.

 

Zum Böllerschießen sind folgende Geräte zulässig:

 

  • Handböller

  • Schaftböller

  • Stangenböller

  • Standböller

  • Kanonen (Vorderlader- oder Kartuschenkanonen)

 

Eine Sonderstellung haben die Höhenböller (FK-Salut), bei welchen es sich um pyrotechnische Gegenstände handelt. Sie werden aus speziellen Abschussvorrichtungen gezündet und bedürfen einer gesondert eingetragenen Erlaubnis.

 

Wir verfügen im Verein derzeit über folgendes Gerät:

 

  • Schaftböller Kaliber 14 mm

  • Handböller Kaliber 18 mm

  • Schaftböller Kaliber 20 mm

  • Handböller Kaliber 24 mm

  • Standböller Kaliber 36 mm

  • Standböller Kaliber 45 mm

  • Böllerkanone Kaliber 42 mm

  • Abschussvorrichtung für Höhenböller FK-Salut

 

Weiterhin ist der Bau von vereinseigenem Gerät (Standböller) geplant.

 

 

 

Einheitliche historische Bekleidung

 

In Bayern wird für gewöhnlich zur Pflege des Brauchtums in der ortsüblichen Tracht geböllert. Da wir uns als Hessen nicht dem bayrischen Erscheinungsbild anpassen wollten, begannen wir unser Böllern in der Schützenuniform unseres Vereins. Allerdings stellte sich recht schnell die Ungeeignetheit dieser Bekleidung für das Böllern heraus und wir stellten neue Überlegungen an. Erstmals in historischer Tracht böllerten wir zur Eröffnung des Brunnenfestes und dem Anfeuern der Salzsieder unseres Vereins am 9. und 10. August 2014 in Bad Soden. Als dies gut ankam, beschlossen wir, uns einheitliche historische Gewänder zu kaufen. Vom Stil orientierten wir uns zunächst in Richtung der „verkauften Hessen“ aus dem 16. / 17. Jahrhundert aus dem Raum Hessen-Kassel und Hessen-Hanau. Von dort schlugen wir die Brücke zu den im 15. / 16. Jahrhundert anzusiedelnden Landsknechten, welche bereits mit Hakenbüchsen ausgestattet waren und uns thematisch schon nahe kamen. Die erste Idee hinsichtlich der Farbgebung hatte sich an Gelb / Rot orientiert, da dies die Farben derer von Hutten sind, welche früher die Herren des Landes in unserer Region waren. Aus praktischen Gründen tauschten wir das Gelb gegen Schwarz, weil das helle Gelb einfach zu schnell verschmutzt und sich die Schwarzpulverreste beim Schießen hierauf gut als dunkle Punkte abzeichnen. So entstand unsere heutigen Farbgebung in Schwarz / Rot.

 

Das einheitliche Auftreten hat seinen besonderen Charme und macht sowohl den Beteiligten als auch den Zuschauern viel Spass.

 

 

Vorderladerschießen

 

In Ermangelung einer Zulassung für das Schwarzpulverschießen auf der Schießanlage des SV Stolzenberg erfolgt das Schießen der Vorderladerschützen auf den Ständen des SV Schlierbach und SV Neudorf.

 

Das Schießen erfolgt mit Kurz- und Langwaffen mit Perkussionszündung und befindet sich derzeit noch im Aufbau.

 

 

Kontakt

 

Referent Böller- und Vorderladerschießen

Sven Hämel

 

referent.boeller<At-Zeichen>sv-stolzenberg.de

referent.vorderlader<At-Zeichen>sv-stolzenberg.de

 

Bei Verwendung der Email-Adresse bitte das geschriebene <At-Zeichen> durch @ ersetzen.

Impressionen unserer Böllerschützen

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